Am Montag den 10.06.2013 wurde der Voralarm für die 120 Einsatzkräfte des Kreises Offenbach aufgehoben.
Ursprünglich geplant war eine Entsendung der genannten Einsatzkräfte
in den Großraum Dresden. Unter den 120 Feuerwehrangehörigen sollten auch
10 Einsatzkräfte aus der Gemeinde Mainhausen sein. Diese hätten sich
mit 2 Fahrzeugen an einem Verband beteiligt, der aus über 20
Einsatzfahrzeugen bestanden hätte.
Jedoch wurde der Marschbefehl aufgrund der sich in diesem Gebiet
entspannenden Lage zurückgezogen. Die Kräfte der Gemeinde Mainhausen
befinden sich weiterhin auf Abruf um ggf. doch zu einem
Hochwassereinsatz ausrücken zu können.
Hessens Feuerwehren beim Hochwasser
Auch wenn die Wasserpegel in den Hochwassergebieten an einigen
Stellen in Sachsen und Sachsen-Anhalt zwischenzeitlich zurückgegangen
sind, gibt es noch viel zu tun. Hinzu kommt, dass sich die Flutwelle des
Elbe-Hochwassers zunehmend etwa auch in Niedersachsen sowie in de
angrenzenden nördlichen Bundesländern bemerkbar macht, und somit hier
weiterhin eine Unterstützung notwendig ist. "Von Entwarnung kann derzeit
keine Rede sein und der Einsatz der 1.300 hessichen
Feuerwehrangehörigen (in Sachsen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt), die
insgesamt in den Hochwassergebieten nach offiziellen
Hilfeleistungsersuchen eingesetzt wurden, wird teilweise erst in den
nächsten Tagen beendet sein - abhängig von der Lage vor Ort", beurteilt
Ralf Ackermann, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Hessen (LFV
Hessen), die aktuelle Situation.
Beim Sandsackverbau, den Deichsicherungsmaßnahmen und dem Abpumpen
der Wassermassen leigt weiterhin noch die Priorität, um das immense
Gefahrenpotenzial zu bewältigen. Wenn dann der Höhepunkt der Flutwelle
die betroffenen Gebiete passiert hat, stehen nun weitere
Herausforderungen wie z.B. Aufräumarbeiten, Leerpumpen von Gebäuden und
privaten Kellern sowie Infrastrukturmaßnahmen an. Mit dem Einstellen
einer sommerlichen Witterungslage werden vermutlich die Einsatzkräfte
weiteren gesundheitlichen Belastungen ausgesetzt sein.
"Neben Nässe und Schlamm kommen dann noch Sonne und Mücken dazu",
betont Ackermann. Hierzu gibt es eine Zusage des in Hessen ansässigen
Pharmaunternehmens Stada zur Unterstützung mit Sonnenschutzmitteln.
Für LFV-Präsident Ralf Ackermann, der die ausgezeichnete überörtliche
Koordination der eingesetzten hessischen Feuerwehren durch das
Hessische Innenministerium und durch die Landesfeuerwehrschule lobt,
steht fest, dass dadurch die unterstützenden Hilfsmaßnahmen aus Hessen
höchst professionell und effektiv bewältigt wurden. Hier zeigt sich
ferner, dass das vorbildliche hessische Katastrophenschutzkonzept zudem
über Ländergrenzen hinaus erfolgreich greift. Hinzu kommt, dass auch
dann die Motivation der Feuerwehrangehörigen nicht nachlässt, wenn durch
einen Deichbruch die ungeheuren Anstrengungen beim Sichern und
Verstärken vergeblich waren und nur der Rückzug auf eine neue
Schutzlinie bleibt. Sehr erfreulich sei aber zudem der Aspekt der
Eigenhilfe durch die betroffene Bevölkerung.
Problemlos funktioniert nach Ansicht von LFV-Präsident Ralf Ackermann
ferner die Koordination der hessischen Einsätze zwischen den
verschiedenen Organisationen unter der Führung der vor Ort
eingegliederten Technischen Einsatzleitung Hessen in Sachsen. Hier gebe
es keine "Führungsprobleme", denn schnelle und möglichst wirksame Hilfe
stehe im Mittelpunkt der Bemühungen aller eingesetzten Kräfte. Ein Beleg
dafür, dass man aus der Hochwasserkatastrophe von 2002 auch im Bereich
der Einsatzleitung und -lenkung Konsequenzen gezogen und die gemachten
Erfahrungen weiterentwickelt hat.
Nach Ansicht von LFV-Präsident Ralf Ackermann zeigt der
Hochwasserkatastropheneinsatz erneut, dass ein flächendeckendes Netz von
freiwilligen Feuerwehren, sowohl für Hessen als auch für andere
Bundesländer, unverzichtbar ist. Denn nur so sind die notwendigen
personellen Ressourcen vorhanden. Immerhin wurden und werden bundesweit
über 80.000 Feuerwehrangehörige eingesetzt - so auch bei dieser
Großschadenslage. Wer glaubt, Feuerwehren in der Fläche einsparen zu
wollen, spart an der falschen Stelle. Und auch dieser Einsatz macht
deutlich dass sich die hessischen Feuerwehren ihrer Verantwortung und
Aufgaben nicht entziehen.
"Ein großes Dankeschön geht an das hier unter Beweis gestellte große
Engagement der Feuerwehren und ihrer Helfer/innen sowie der
Organisationen aus den eingesetzten hessichen Landkreisen und Städten",
betont der LFV-Präsident abschließend.
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